von Melanie Stühler
Realistische Ziele
Ziele sind wichtig, Ziele sind ein Motivator!
Aber gerade unerfahrene Hundeführer neigen dazu, sich ausschließlich auf das hoch gesteckte Ziel, was noch in weiter Ferne ist, zu konzentrieren.
Was man dabei oft vergisst, sowohl der Hund als auch wir benötigen dafür eine Menge realistische Zwischenziele. Und hat man diese Zwischenziele erreicht, wird es oft nicht bemerkt, weil es ja noch so weit ist, das große Ziele und man gefühlt noch am Anfang steht.
Jemanden, der noch nicht richtig schwimmen kann lassen wir auch nicht auf dem offenen Meer vom Boot springen. Zumindest nicht ohne Rettungsring.
Überfordernde Situation für unsere jungen Hunde sind ähnlich. Nur sind eben wir als Teampartner der Rettungsschwimmer, der dabei ist. Und oft genug sind wir so mit uns selbst beschäftigt, dass wir keine Möglichkeit sehen uns noch um den Hund zu kümmern, der auch gerade Hilfe braucht.
Da fühlt man sich leicht überfordert und gestresst und von Freude und Spaß ist man dann auch weit entfernt. Stress ist nie ein guter Lehrmeister.
Wenn Besitzer sich unter Druck setzen, können sie diesen Druck unbewusst auch auf den Hund übertragen, was zu negativen Auswirkungen auf das Verhalten und die Bindung führen kann.
Man kann das Leben nicht vermeiden aber wir können Dinge planen und realistisch drüber nachdenken ob wir der Situation schon gewachsen sein werden. Und das bitte, bevor wir starten.
Wenn es am Ende die dreistöckige Torte sein soll, fängt man mit dem Teig an. Ohne die Basis geht es nicht.
Freut euch über die kleinen Erfolge, sie sind immer ein Schritt zum großen Ziel.
Gebt euch und dem Hund Zeit. Beide Teampartner lernen noch. Und je mehr man bemerkt, wie weit man schon gekommen ist, desto geduldiger kann man agieren.
Und im „normalen Leben“ würde man auch nicht nach einer Woche Ausbildung denken, man hat den Stand eines Meisters. Nach 2+2 ist man noch nicht bereit für die Quantenphysik.